Das Trümmerfeld des Informationskriegs

von Nikodem Skrobisz

Was haben Facebookseiten mit Namen wie “Black Matters”, “Brown Power” und “Patriotic Today”, “United Muslims of America”, “LGBT United” und “Army of Jesus” gemeinsam? Auf den ersten Blick scheint es nicht viel zu sein, doch es lohnt sich genauer hinzusehen: Sie existieren mittlerweile alle nicht mehr, hatten davor aber jeweils mehrere hunderttausende Follower und sprachen unterschiedliche, aber klar definierte Personengruppen in den USA an. Diese Facebookseiten verbreiteten dabei oft das, was man als Hatespeech, Fake News und Identitätspolitik bezeichnet, und hetzten ihre Follower gegen die Follower der jeweils anderen Seiten auf. So verteufelten zum Beispiel die Seiten “Black Matters” und “Brown Power” Weiße, insbesondere Polizisten, und riefen zu Demonstrationen der Black Lives Matter-Bewegung auf, während “Patriotic Today” gegen die Schwarzen und die BLM-Bewegung hetzte.
Die Hetze war aber nicht der primäre Grund, warum die Seiten 2016 von Facebook gelöscht wurden. Gelöscht wurden sie, weil sie wie circa 8,000 andere Facebookseiten und zahllose YouTube-Kanäle alle aus dem gleichen Gebäude stammen, einem unscheinbaren Betonklotz mit verspiegelten Fenstern in St. Petersburg. Dort hat die russische Internet Research Agency ihren Sitz, eine sogenannte Trollfabrik, die neben den Sendern Russia Today und Sputnik einer der größten Kanäle der russischen Online-Propaganda darstellt. In den USA haben die Folgen dieser Propaganda und deren noch immer laufende Aufarbeitung seit dem US-Wahlkampf 2016 zu einer tiefen Spaltung und Verunsicherung der Gesellschaft beigetragen. Entsprechend fürchtet man auch in Europa vor allem in Hinblick auf die bevorstehenden EU-Wahlen eine Wiederholung. Im Dezember 2018 legte daher die EU-Kommission einen Aktionsplan gegen Fake News und russische Propaganda vor, um die EU-Wahlen vor dieser zu schützen, da man befürchtet, sie könnten zu einem Erfolg von Anti-EU-Parteien beitragen. Doch warum ist diese russische Propaganda so effektiv und wie funktioniert sie? Warum zittert der halbe Westen vor einem Betonklotz in St. Petersburg, in dem ein paar “Trolle” sitzen?
Firehose of Falsehood – Der Feuerwehrschlauch der Falschheit
2015 veröffentlichte die amerikanische RAND Corporation (research and development), ein 1948 gegründeter staatlicher Thinktank, der das US-Militär berät, ein Paper, das das neue Modell der russischen Propaganda beschreibt. Die Strategien, die darin unter dem Namen Firehose of Flasehood, Feuerwehrschlauch der Falschheiten, beschrieben und zusammengefasst werden, stellen in ihrer Skrupellosigkeit jedes ARD-Framing meilenweit in den Schatten.
Grundlegend bauen die russischen Propagandastrategien wie die der Sowjetunion darauf, die eigenen Intentionen zu verschleiern und die Gegner gegeneinander auszuspielen, ohne dass sich diese dem  Einfluss der Propagandisten bewusst werden. So werden zum Beispiel bereits bestehende Ressentiments in der Gesellschaft des feindlichen Landes dazu heimlich verstärkt und etablierte Normen dekonstruiert. Dadurch soll der Feind sich selbst durch innere Konflikte zur außenpolitischen Handlungsunfähigkeit lähmen und am besten gleich selbst zerstören. Diese Vorgehensweise ist damit viel effizienter und kostengünstiger als die offensive Überzeugungsarbeit klassischer Propaganda oder konventionelle Kriegsführung. Russland mag zwar, was die Zahl der Soldaten und der physischen Waffen angeht, der NATO unterlegen sein, aber das ist in Zeiten der modernen, hybriden Kriegsführung im Cyberspace weitestgehend irrelevant, und das nicht nur, weil ein offener physischer Krieg aufgrund des nuklearen Damoklesschwerts quasi unmöglich ist. Ein kleines Team von Propagandisten kann mit wenigen gezielten Desinformationskampagnen, also dem Verbreiten von Fake News, immensere Schäden an den liberal-demokratischen Strukturen des Westens ausrichten als jeder Drohnenschlag – und das meistens auch noch unentdeckt. Spätestens seit dem Einfall Russlands in Georgien 2008 vollzog sich durch die neuen Möglichkeiten des Internets eine Revolution der russischen Propagandamethoden, die vor allem im Zuge der Krim-Annexion 2014 und den USA-Wahlen 2016 in ihrer vollen Ausprägung zur Anwendung kamen.
Das neue russische Propagandamodell der Firehose of Falsehood nutzt die ganze Bandbreite an Möglichkeiten der Digitalisierung, um den Gegner nicht nur über zahlreiche Kanäle wie aus Wasserschläuchen mit Lügen vollzuspritzen, sondern ihn regelrecht in Fake News zu ertränken, bis niemand mehr weiß, was wahr oder falsch ist. Als die Kern-Elemente dieses Modell identifiziert die Rand Corporation daher:

  1. High-volume and multichannel
  2. Rapid, continuous, and repetitive
  3. Lacks commitment to objective reality
  4. Lacks commitment to consistency

Die Psychologie hinter dem Fake News-Schwall
Über zahlreiche Kanäle, angefangen bei den Blogs und YouTube-Kanälen von Russia Today und Sputnik News bis hin zu zahllosen gefälschten Facebook-Seiten und durch die fingierten Kommentare von Bots und sogenannten “Trollen”, die Lügen, politische Memes und Provokationen in den Kommentarbereichen von Webseiten und in Foren verbreiten, werden europäische und amerikanische Internetnutzer in großer Menge und schneller Geschwindigkeit mit Fake News bombardiert. So wird die liberale Demokratie an ihrer größten Schwachstelle angegriffen: ihrer Abhängigkeit von der öffentlichen Meinung und einem Konsens, und damit von der Vernunft der Massen.
So operiert diese Art der Propaganda, indem sie den gesunden Menschenverstand durch die Ausnutzung mehrerer psychologischer Heuristiken und Denkprinzipien des menschlichen Geistes effektiv aushebelt: Durch den Informationsoverload werden die Menschen dazu verleitet, noch stärker als sonst schon mentale Abkürzungen (also Heuristiken) zu verwenden, um den Wahrheitsgehalt einer Meldung zu beurteilen. Das stärkt zuerst den sogenannten Primäreffekt, der bewirkt, dass Menschen sich für die erste Meldung zu einem Ereignis nicht nur mehr interessieren, sondern diese auch eher glauben und verinnerlichen als die darauffolgenden Meldungen, die die erste eventuell als Lüge enttarnen. Durch gegenseitige Zitation, eine professionelle Aufmachung und redaktionelles Bearbeiten erhalten die Fake News eine Art von Autorität und damit Glaubwürdigkeit, die den Nutzer dazu verleitet, nach dem Autoritätsprinzip zu urteilen (“wenn es seriös aussieht, muss es auch glaubwürdig sein”). Wenn ein Nutzer dann trotzdem nicht sofort einer Falschmeldung glaubt, so wirkt diese Propaganda langfristig dann trotzdem dadurch, dass er sie von allen Seiten immer wieder zu sehen oder zu lesen bekommt. Durch diese Wiederholung entsteht ein Reiterationseffekt (“was man oft hört, merkt man sich”). Spätestens, wenn er dann vergisst, dass die gemerkte Information aus unglaubwürdigen Quellen stammt, das “Fake” also vergessen und nur noch die “News” im Gedächtnis geblieben ist – was man in der Psychologie als Sleeper-Effekt bezeichnet – wird er sie auch in den meisten Fällen glauben. Durch diesen gezielten Angriff auf die psychologischen Schwachpunkte des menschlichen Verstandes ist es äußerst schwer, sich dem Einfluss dieser Propaganda zu entziehen. Man muss dafür besonders wachsam und kritisch sein, was wohl die wenigsten von uns sind, wenn sie morgens vor dem zweiten Kaffee noch im Bus zur Uni durch Facebook scrollen und eigentlich nur ein paar Memes und Aufreger zum Wachwerden suchen.
Des Weiteren – und das verwirrte die Forscher zu Beginn am meisten, denn es widerspricht allen bisherigen bekannten Propagandamodellen – bemüht sich diese Propagandastrategie nicht einmal im Ansatz um Konsistenz und Kontinuität oder irgendwie darum, sich zumindest teilweise den Anschein von Objektivität und Aufrichtigkeit zu geben. So leugnete Putin am Anfang der Krim-Krise, es wäre im Interesse Russlands, die Krim zu annektieren, genauso wie er sagte, es gäbe keine russischen Soldaten auf der Krim, nur um später zu verkünden, dass die Annektion natürlich von Anfang an der Plan war und selbstverständlich russische Truppen ausgeschickt worden waren, um die russische Mehrheit zu schützen. Noch extremer verbreiten russische Trollfabriken und Nachrichtensender sich widersprechende und rapide wechselnde und konkurrierende Fake News, um von der einen Seite zum Beispiel die Black-Lives-Matter-Bewegung zu verurteilen und von der anderen im gleichen Sekundentakt in den Himmel zu loben. Zusätzlich arbeiten rund um die Uhr professionelle “Trolle” in der Internet Research Agency daran, ihre tägliche Quote von 135 Kommentaren zu erfüllen, indem sie Streit in Foren anzetteln und Artikel und Autoren diffamieren, die nicht in die russische Agenda passen oder zu schlichten versuchen.
Bei genauerer Analyse ergibt sich, dass so eine Streuung und Ambivalenz bei Fake News hocheffektiv ist. Zwar mag es zu einem gewissen Grad der Glaubwürdigkeit schaden, wenn man ständig etwas anderes behauptet, doch zugleich wecken Widersprüche das Interesse der Rezipienten und wenn ein starkes Argument für den Meinungswechsel geliefert wird, wirkt die Quelle dann oft für viele Menschen paradoxerweise vertrauenswürdiger, da sie ausgewogener zu berichten scheint. Durch den Conformation-Bias und die personalisierten Algorithmen der sozialen Netzwerke bekommt der Rezipient am Ende aber auch zum Großteil nur das zu lesen und zu sehen, was eh seine Weltsicht bestätigt und seine soziale Gruppe anspricht, was ihn zu einer leichten Beute für instrumentalisierte Identitätspolitik macht. Wer dann doch versucht, aus seiner Filterblase auszutreten und sich nicht wie eine Schachfigur gegen die anderen Gruppen ausspielen zu lassen, der versinkt durch die Trolle und Fake News in einem Meer aus Widersprüchen, Lügen und Beleidigungen. Wie schwierig es ist, Trolle von echten Nutzern und von außen gestiftete Identitätspolitik und Chaos von genuinen Interessen zu unterscheiden, illustriert nicht nur die Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA, deren gewaltsame Eskalationen nun zumindest zum Teil wohl ausländischem Einfluss zuzurechnen sind, genauso wie die Tumulte rund um den letzten US-Wahlkampf. Auch in Deutschland äußerte Angela Merkel während der Münchener Sicherheitskonferenz 2019 ihren Verdacht, die zeitgleich stattfindenden Schülerdemos der Fridays for Future könnten das Ergebnis ebensolcher hybriden Kriegsführung sein. Für diese Aussage wurde sie von den deutschen Medien scharf kritisiert – aber wer weiß schon am Ende, ob die Schüler, die sonst eher durch politische Passivität glänzen als durch Aktivismus, tatsächlich von selbst auf die Idee der Demos kamen oder nicht doch irgendwo ein paar von Russland betriebene Instagram-Seiten dahinter stecken? Und selbst wenn jemand behauptet zu wissen, wie es wirklich war, woher soll man wissen, ob man ihm trauen kann?
 
Steve Bannon und Trumps Fake News
Russland ist natürlich mittlerweile nicht die einzige Nation, die sich solcher schmutzigen Propagandatechniken bedient. Wer beim Lesen des Artikels bisher etwas mitdachte, der kam sicher nicht drumherum, an den wahrscheinlich größten Troll unserer Gegenwart zu denken: Donald Trump. Der US-amerikanische Präsident ist quasi eine Ein-Mann-Trollfabrik. Jeden Tag gibt er über alle Kanäle Polemik und Lügen von sich und ergänzt das noch mit einer endlosen Flut an privaten Tweets. Die Ähnlichkeit zum russischen Propaganda-Modell ist unverkennbar. Tatsächlich erklärte im November 2018 der ehemalige Wahlkampfberater von Trump und Chefstratege der Alt-Right Steve Bannon bei einem Q&A in Oxford ganz unverfroren, dass sich die Alt-Right und Trump ganz selbstverständlich der Lügen und des Populismus bedienen. Bannon und Trump sind, auch wenn es viele Linke gern so darstellen, keine Idioten. Sie wissen, dass vieles, was sie von sich geben, populistische Lügen sind. Aber nach Bannons Logik ist der Populismus die schmutzige Waffe, derer man sich bedienen müsse, wenn man das (in seinen Augen korrupte) “Establishment” angreifen und den Westen verteidigen wolle.
Man mag von Bannon halten, was man will, aber Trump und er konnten zweifelsfrei Erfolg verbuchen durch das Kopieren des russischen Modells. Dass sich nun das US-amerikanische Staatsoberhaupt und viele der US-amerikanischen Leitmedien aber am regen Verbreiten von Falschheiten und der Pervertierung der Wahrheit beteiligen, macht es langfristig für die Welt aber alles andere als besser, sondern stürzt sie eher langfristig in eine antiaufklärerische Paranoia.
Was tun gegen den Lügenstrom?
Wie soll eine Gesellschaft auf diesen endlosen Strom von Lügen reagieren, wie kann sie sich vor der Spaltung und dem Realitätsverlust durch so ein Fake-News-Bombardement wehren? Wie kann ein demokratischer Diskurs in so einem Umfeld weiter bestehen? Untätig kann eine Regierung nicht wegschauen und auch der Markt ist derzeit nicht wirklich in der Lage, eine Antwort hervorzubringen. Obwohl bereits viele der sozialen Netzwerke sich zumindest formell der Enthüllung von Fake News verschrieben haben und mehrere Webseiten und Zeitungen Faktenchecks veröffentlichen, ziehen sie trotzdem deutlich weniger Leser an als Fake News. Diese sind durch ihren skandalösen und emotionalen Charakter dabei auch für viele soziale Netzwerke deutlich profitablere Quellen für Klicks und damit Werbeeinnahmen als die sachlichen Texte der Aufklärer.
Die Lösungsvorschläge von RAND
Das Paper der RAND Corperation schlägt der Regierung daher vier Strategien vor, wie sie gegen die digitale Propaganda ankämpfen kann. So sollte man 1. die Bevölkerung warnen und die Wahrheit zuerst verbreiten, also schneller sein als die Gegenseite, um den Primäreffekt auszunutzen. Allerdings ist das oft schwer möglich – vor allem bei der Berichterstattung von Ereignissen, die nie stattfanden, sondern reine Erfindung der Propagandisten sind. Deswegen sollen die USA auch versuchen, 2. die Zielgruppen mit eigener Propaganda in eine “produktivere” Richtung zu lenken und dabei auch 3. die russische Propaganda damit zu übertönen und das Netz mit einer eigenen Firehose of Falsehood dominieren, wie es die neurechten Kreuzritter bereits mehr oder weniger erfolgreich mit Breitbart News und Rebel Media versuchen. Zu guter Letzt kann man natürlich auch 4. die Verbreitungsplattformen attackieren, was man in den letzten drei Jahren in den USA auch tat. Öffentlich ergaben sich daraus vor allem die für alle Seiten etwas peinlichen Auftritte der Chefs von Google und Facebook vor dem US-Kongress. Im Hintergrund entwickelten die Cyberstreitkräfte der US-Armee, das USCYBERCOM, die Vorschläge hingegen in die für sie typisch brachialen Strategien. Diese bestehen mehreren veröffentlichten Papieren und Medienberichten zufolge vor allem daraus, zusammen mit der NSA für die Tage rund um wichtige Ereignisse wie Kongresswahlen durch Hackerangriffe die Internetverbindung der Internet Research Agency lahmzulegen. Das sind aber eher Nadelstiche als eine langfristig zielführende Methode, da die Propaganda auch dann weiter wirkt, selbst wenn ihre Quelle für drei Tage im Jahr stehen bleibt, denn die Memes, Artikel und Clips der Propagandisten werden auch von unwissenden Nutzern geteilt, kopiert und weiterverbreitet.
Nationalisierung und Zensur des Internets
Eine weitere radikale Antwort auf den Informationskrieg, wie sie derzeit aber auch für viele andere Probleme vorgebracht wird, sind Nationalisierung und Protektionismus. Russland selbst hat am Anfang dieses Jahres einen Gesetzentwurf gebilligt, der eine Überwachung und Abschottung des russischen Internets vom restlichen Internet ermöglicht. Von einem souveränen russischen Internet und virtuellen Grenzübergängen ist darin die Rede und der Möglichkeit, bei Krisen die Verbindung zum nicht-russischen Internet sofort zu kappen. Man kann also von einer Nationalisierung des Internets sprechen, ähnlich wie sie bereits in China mit der Great-Firewall, aber auch in Iran und Nordkorea existiert.
Die offiziellen Maßnahmen der EU
Bereits 2015 gründete die EU eine 14-köpfige Expertengruppe, die East StratCom Task Force, was damals vor allem als Antwort der EU auf die russische Propaganda und deren Verwirrungstaktiken rund um den Abschuss des Flugzeugs MH17 galt. Seitdem listet diese Taskforce jede Woche potentielle Fake News auf, analysiert russische Medien und betreut ein globales Netzwerk von Fakten-Checkern, die vor Ort den Wahrheitsgehalt von Berichterstattungen prüfen. Die Ergebnisse der Task Force sind der Öffentlichkeit zugänglich und werden auf der Webseite https://euvsdisinfo.eu/ veröffentlicht. Wie effektiv diese Methode der Entlarvung von Fake News ist, kann man allein daran erkennen, dass selbst in politischen und journalistischen Dunstkreisen sich kaum jemand findet, der schon mal von der Webseite gehört hat. Dennoch hat die EU für die kommenden Wahlen das jährliche Budget der Task Force von 1,9 Millionen auf 5 Millionen mehr als verdoppelt. Darüber hinaus versucht die EU zurzeit, unter dem Vorwand der Terrorismus- und der Kriminalitätsbekämpfung und des Urheberrechtsschutzes zahlreiche Gesetzesreformen voranzubringen, die es durch Vorratsdatenspeicherungen und Uploadfilter ermöglichen, Inhalte und Nutzer in einem großen Maßstab zu überwachen und zu kontrollieren. Man kann spekulieren, dass damit auch in Wirklichkeit die Grundlagen für eine Great Firewall für Europa gelegt werden sollen.
Liberale Alternativen zur Bekämpfung der Falschheit
Zensur und nationales Internet sind auf den ersten Blick effektive Lösungen für die Bedrohung der Fake-News-Propaganda, doch die Folgen könnten langfristig in einen totalitären Alptraum führen, da der Staat dadurch ein Monopol darauf erringen könnte, was wahr ist und was nicht. Das Problem der Fake News und der hybriden Kriegsführung ist ein gutes Beispiel dafür, wie die digitalisierte Welt uns vor Probleme stellt, die sich kaum durch die Anwendung alter Dogmen lösen lassen. Die Freiheit der Individuen im Westen kann nur bestehen, wenn sie sich nicht von innen oder außen durch Lügen und Populismus zerstückeln lässt. Ob wir es wollen oder nicht; wir befinden uns in einem globalen hybriden Krieg, den wir zurzeit an die Lügner und Populisten verlieren. Vor allem in Hinblick auf die kommenden EU-Wahlen sollte jeder von uns daher Selbstverantwortung übernehmen, kritisch die konsumierten Medien betrachten und seine Stimme erheben für Freiheit und Wahrheit, die besseren Memes posten und sich nicht von der Filterblase verführen lassen.
Dieser Artikel spiegelt die Meinung des Autors, nicht der Organisation wieder. Dieser Blog bietet die Plattform für sehr unterschiedliche liberale Ideen. Mehr zur Organisation auf www.studentsforliberty.de

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1 Kommentare

Das Trümmerfeld des Informationskriegs - Leveret Pale 9. April 2019 - 17:27

[…] Artikel erschien ursprünglich auf dem Blog von Peace Love Liberty: https://peace-love-liberty.de/das-truemmerfeld-des-informationskriegs/ sowie in gedruckter Form in der Printausgabe desselben Magazin April […]

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